Frequenztabelle: Welche Noten haben welche Frequenzen? (inkl. PDF-Download) - Dominik Braun (2024)

Du suchst eine Frequenztabelle, die Dir verrät, welche Noten welche Frequenzen haben? Dann ist dieser Artikel genau richtig für Dich! In diesem werde ich Dir erklären, was ein Ton ist und was der Zusammenhang zwischen einer Note und einer Frequenz ist. Ganz unten findest Du auch eine Frequenztabelle im PDF-Format, die Du kostenlos downloaden kannst.

Vielleicht geht es Dir wie mir: Du spielst eine Taste auf dem Keyboard oder Klavier und fragst Dich: “Ob dieser Ton wohl eine bestimmte Frequenz hat?” Die Antwort lautet: Ja, jeder Ton besitzt eine genau definierte Frequenz. Um dies besser zu verstehen, müssen wir zunächst ein paar Begriffe klären.

Frequenz

Die Frequenz ist in der Physik ein Maß für die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde. Sie wird in Hertz (Hz) angegeben. Und da Töne nichts Anderes als Schwingungen sind, besitzen auch sie eine Frequenz. Generell kann man sagen: Je mehr Schwingungen pro Sekunde ein Ton hat, desto höher ist seine Frequenz. Und je höher die Frequenz ist, desto höher ist der Ton. Ein Bass hat also demnach eine niedrige Frequenz und wenige Schwingungen pro Sekunde.

Kammerton 440 Hz vs. 432 Hz

OK. Aber wer legt jetzt fest, welcher Ton was für eine Frequenz hat? Um Instrumente zu stimmen, wurde das eingestrichene A auf 440 Hz festgelegt. Dieser Ton entspricht dem A3 auf der MIDI-Klaviatur. Man nennt diesen Ton auch “Kammerton”. Alle weiteren Töne lassen sich daraus errechnen, da eine weitere Regel besagt: Wenn man eine Frequenz verdoppelt, gelangt man eine Oktave nach oben. Demnach liegt das zweigestrichene A bei 880 Hz. Auf diese Weise lassen sich relativ einfach alle A-Noten berechnen. Tricky wird es jetzt mit den restlichen Tönen…

Übrigens gibt es noch eine Definition, bei der das eingestrichene A auf 432 Hz festgelegt ist. Diesen Frequenzen wird nachgesagt, dass sie angenehmer auf das Unterbewusstsein wirken. Hier kannst Du eine Tabelle herunterladen, bei der das A als 432 Hz definiert ist.

Darüber hinaus ist es auch möglich, seine Instrumente nach den sogenannten Solfeggio Frequenzen zu stimmen. Entsprechende Frequenztabellen findest Du hier.

Chromatische Tonleiter

Die chromatische Tonleiter besteht aus zwölf Tönen, die alle einen Halbtonschritt voneinander entfernt sind. Dies sind also alle weißen und schwarzen Tasten auf dem Klavier. Oder anders ausgedrückt: Es gibt zwölf Töne, die sich immer und immer wiederholen (c, cis, d, dis, e, f, fis, g, gis, a, ais, h, c, …). Eine Oktave besteht also aus zwölf Halbtonschritten. Daraus ergibt sich wiederum, dass ein Halbtonschritt eine Erhöhung um einen Faktor von etwa 1,06 darstellt. Denn wenn man diese Zahl zwölf mal mit sich selbst multipliziert, erhält man die Zahl 2 – also ein Verdopplung.

Damit hast Du jetzt alles, was Du brauchst, um die restlichen Frequenzen zu berechnen. Du wirst jedoch feststellen, dass keine glatten Zahlen bei der Rechnung herauskommen, sondern ganz viele Kommazahlen. Deshalb sind die Werte in meiner Frequenztabelle auch gerundet.

Cool! Überprüfen wir das Ganze…

Frequenzanalyse

Laut meiner Tabelle hat das eingestrichene C eine Frequenz von 262 Hz. Um dies zu überprüfen, lade ich ein virtuelles Piano und spiele mit meinem MIDI-Keyboard ein eingestrichenes C. Dann lade ich einen simplen Spectrum Analyzer, mit dem ich die Frequenzanteile eines Tons angezeigt bekomme und stelle fest…


Screenshot: Voxengo Curve EQ in Cubase*

Huch!? In dem Sound sind ja noch ganz andere Frequenzen enthalten! Das liegt daran, dass sich fast jeder Klang aus mehreren Frequenzen zusammensetzt. Einzige Ausnahme ist die Sinuswelle, die aber nur synthetisch erzeugt werden kann. Derartige Sinustöne finden zum Beispiel Anwendung bei Hörtests, mit denen Du das Alter Deiner Ohren ermitteln kannst.

Über die sogenannte Fourier-Transformation ist es möglich, jeden Klang als eine Summe mehrerer Sinuswellen darzustellen. Dabei ist der tiefste Frequenzanteil der Grundton eines Klanges. Der Rest des Frequenzspektrums sind die dazugehörigen Obertöne. Sind die Frequenzen dieser Obertöne ganze Vielfache der Grundton-Frequenz, klingt ein Ton besonders rein und unverfärbt. Je willkürlicher die Verteilung des Grundtones und seiner Obertöne ist, desto weniger tonal ist ein Klang. Wir empfinden ihn dann als Geräusch und nicht als Ton. Ein Beispiel hierfür wäre das weiße Rauschen, das man mit dem Synthesizer erzeugen kann. Die Zusammensetzung der Obertöne kann auch dafür sorgen, dass wir ein Geräusch als Lärm empfinden (siehe Definition “Lärm”).

Schauen wir uns mit diesem Wissen das Bild oben mit der Frequenzanalyse nochmal an. Bei 262 Hz haben wir den stärksten Ausschlag. Dies ist auch die tiefste vorhandene Frequenz und demnach der Grundton. Die anderen Ausschläge sind die Obertöne. Die Werte aus unserer Frequenztabelle beziehen sich folglich jeweils auf den Grundton eines Klanges – also auf seinen niedrigsten Frequenzanteil.

Schön und gut. Aber wofür braucht man dieses Wissen nun?

Anwendungen

Ich möchte Dir im Folgenden ein paar Anwendungsbeispiele für die Frequenztabelle geben.

  • Kickdrum-Tuning: Ich persönlich nutze die Tabelle am häufigsten dafür, um meine elektronischen Kickdrums so zu stimmen, dass sie in der passenden Tonart sind. Ein Beispiel: Stell Dir vor, Du hast ein Stück komponiert, das in C-Dur steht. Jetzt bietet es sich an, eine Kickdrum zu designen, deren Grundton auf C (Tonika), G (Dominante) oder F (Subdominante) liegt. Dies wirkt harmonisch einfach stimmig. Generell sind alle diatonischen (also tonleitereigenen) Töne in Ordnung. Nur solltest Du alle anderen vermeiden. Das wären im Beispiel von C-Dur die schwarzen Tasten am Keyboard.
  • EQ: Auch beim EQing ist es vorteilhaft, wenn man die genaue Frequenz eines Klanges kennt. Nehmen wir mal an, wir haben ein Klavier aufgenommen, dessen tiefste gespielte Note ein eingestrichenes C ist. Dann hilft uns dies, um die perfekte Stelle für einen LowCut-Filter zu finden. Übrigens: Unser Gehirn ist in der Lage, nur anhand der Obertöne den dazugehörigen Grundton zu erkennen. Du kannst den Filter also sogar über 262 Hz ansetzen und der Klang wird trotzdem als C wahrgenommen!
  • Nachbilden echter Klänge: In meinem allerersten Sound Design Tutorial habe ich Dir gezeigt, wie man den Klang eines Martinshorn im Synthesizer nachbildet. Hierfür war es wichtig, die Frequenzen in Noten umrechnen zu können, damit man sie im MIDI-Editor programmieren kann. Du siehst also, dass es beim Emulieren echter Klänge sehr hilfreich ist, die genauen Noten eines Klanges zu kennen.

Fazit

Eine Frequenztabelle ist ein praktisches Tool, das in keinem Tonstudio fehlen darf. Du benötigst es beispielsweise beim EQing, beim Tuning oder beim Nachbilden echter Klänge.

So. Und hier nun wie versprochen die Frequenztabelle zum Download im PDF-Format:

>> JETZT PDF-DATEI DOWNLOADEN <<

Hier findest Du alle kostenlosen Downloads auf meiner Webseite in einer Übersicht

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**Titelbild von Tadas Mikuckis auf Unsplash

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Frequenztabelle: Welche Noten haben welche Frequenzen? (inkl. PDF-Download) - Dominik Braun (2024)

FAQs

Welche Töne haben welche Frequenz? ›

Die Frequenz, angegeben in Hertz (Hz), bezeichnet die Tonhöhe, indem sie die Schwingungen pro Sekunde angibt: Ein Ton mit 500 Hz Tonhöhe schwingt 500 Mal pro Sekunde. Je höher dieser Wert, desto höher der Ton. Der menschliche Hörbereich liegt zwischen etwa 20 Hz und 20.000 Hz.

Welche Geräusche haben welche Frequenz? ›

Eine Frequenz von 1.000 Hz bedeutet 1.000 Schwingungen pro Sekunde. Je größer die Frequenz der Schwingungen ist, desto höher ist der Ton. Töne von 50 Hz oder 100 Hz nehmen wir als tiefe Töne wahr. Töne mit Frequenzen von 2 000 Hz oder 5 000 Hz empfinden wir als hohe Töne.

Welcher Ton hat 432 Hz? ›

Welche Note ist 432 Hz? Ein Ton, der mit 432 Hz gespielt wird, ist technisch gesehen der Ton "A" ("A4", genauer gesagt). Im Vergleich zu A4 = 440 Hz klingt die Tonhöhe von 432 Hz jedoch etwas flach.

Welche Note hat 440 Hz? ›

Der seit einer internationalen Konferenz in London 1939 in vielen Ländern gültige Standard-Kammerton oder Normalstimmton ist festgelegt auf a1 = 440 Hertz (Hz). In deutschen und österreichischen Sinfonieorchestern ist jedoch a1 = 443 Hz üblich, in der Schweiz a1 = 442 Hz.

Welche Note ist 528 Hz? ›

Ungewichtete Stimmgabel, auf Mi und 528 Hz gestimmt. Dies ist die 6. Note der Solfeggio-Reihe. Die Stimmgabel erzeugt eine Schwingung, die die DNA-Reparatur unterstützen kann und zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen kann.

Welche Frequenz hat das C? ›

Jeder Ton hat eine Frequenz. Beispiel: c′ (das eingestrichene c) hat die Frequenz 264 Hz, e′ die Frequenz 330 Hz, g′ die Frequenz 396 Hz und c″ die Frequenz 528 Hz. Töne kann man in der Höhe unterscheiden. Dabei gilt: Je höher ein Ton erklingt, umso größer ist seine Frequenz.

Welche Frequenzen darf man nicht benutzen? ›

Die Nutzung der Frequenzbänder 733 - 738 MHz, 786 - 789 MHz, 789 - 823 MHz und 832 - 862 MHz durch drahtlose Mikrofone ist verboten. Ab 01.01.2019 ist die Nutzung der Frequenzbänder 694 - 823 MHz durch drahtlose Mikrofone verboten.

Bei welcher Frequenz hört der Mensch am besten? ›

20.000 Hertz wahrgenommen. Frequenzen, die darunter oder darüber liegen, können im Innenohr keine Schallempfindungen mehr auslösen. Am empfindlichsten ist das Ohr im Bereich zwischen 500 und 6.000 Hertz - diese Frequenzen können wir am besten hören, dort liegt auch der Frequenzbereich der menschlichen Sprache.

Welche Frequenzen hört man im Alter nicht mehr? ›

Hörvermögen im Alter: Frequenzen

Eine gesunde Person ist 20 Jahre alt und hört Frequenzen bis zu 17.000 Hertz. Dieselbe Person nimmt mit 30 Jahren noch etwa 16.000 Hertz wahr und mit 50 Jahren noch um die 12.000 Hertz. Diese Veränderung geschieht altersbedingt und ist nicht weiter besorgniserregend.

Welche Frequenz hat rosa Rauschen? ›

HiFi-Lexikon: Rosa Rauschen

Die Oktave zwischen 20-40 Hz hat also die gleiche Rauschleistung wie die zwischen 10.000-20.000 Hz.

Wie viel Hz hat der menschliche Körper? ›

Frequenz im Alltag

Das menschliche Herz hat im ruhenden Körper eine Pulsfrequenz von ca. 50–90 min1 (das entspricht 0,83–1,5 Hz). Die Atemfrequenz beträgt, je nach Alter beim Menschen 12 bis 50 Atemzüge pro Minute. In der Musik ist der Standard-Kammerton mit einer Frequenz von 440 Hz bekannt.

In welcher Frequenz schwingt das Universum? ›

432 Hertz ist eine Tonfrequenz, die mit dem Menschen, der Natur und dem Universum im Einklang schwingt. Es ist eine Schwingung die sehr harmonisch auf den Körper wirkt, den Zellstoffwechsel fördert und bei der Synchronisierung unserer Gehirnhälften unterstützend und ausgleichend wirkt.

Welche Frequenz wirkt heilend? ›

Die Frequenz 528 Hz ist in der Lage, beschädigte DNA und blockierte Potenziale zu aktivieren. Dadurch wird die Reparatur defekter DNA-Sequenzen unterstützt.

Welcher Ton hat 174 Hz? ›

Der tiefste Ton, 174 Hz, beeinflusst uns auch auf der untersten Ebene, nämlich auf der Ebene unseres physischen Körpers und unserer Energie.

Welche Hz Frequenz sollte man hören? ›

Wir Menschen hören im Durchschnitt ein Frequenzspektrum von 16 bis 20.000 Hertz. Besonders angenehm ist der Bereich zwischen 500 und 4.000 Hertz für uns.

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